Im Zeitraum vom 13. bis 17. November 2019 besuchte eine Delegation der NFU "MEI" mit dem Ziel der Erörterung von Fragen der Zus​ammenarbeit und der Organisation von Programmen zur internationalen akademischen Mobilität zwischen dem MEI und der Universität Stuttgart die Bundesrepublik Deutschland. Der Delegation gehörten der Leiter der Abteilung für Lehre, E.W. Makarewitsch, die stellvertretende Leiterin der Abteilung für Lehre, J.W. Tschudowa, die Leiterin der Abteilung für internationale Zusammenarbeit, J.G. Gulitschwa sowie der Professor des Lehrstuhls für Theoretische Grundlagen der Wäretechnik, W.F. Otschkow, an.

Während ihres Besuchs an der Universität Stuttgart nahm die Moskauer Delegation an Treffen mit folgenden Leitern und Mitarbeitern des Instituts für Feuerungs- und Kraftwerkstechnik (IFK) teil: Uwe Schnell (Leiter der Abteilung Feuerungs- und Dampferzeugersimulation und Stellvertreter des Institutsdirektors), Günter Baumbach (Professor an der Abteilung Reinhaltung der Luft) und Ilia Shesterikov (wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Abteilung Kraftwerksfeuerungen).

Im Rahmen des Treffens informierte Professor Schnell über die Lehr- und Forschungsgebiete seiner Abteilung, die Besonderheiten der Organisation des Lehrprozesses und potentielle Gebiete der Zusammenarbeit mit dem MEI. Die Delegation vom MEI wiederum sprach über die Aktivitäten des Instituts für Wärme- und Atomenergie und des Instituts für Probleme der Energieeffizienz.

Des Weiteren wurden Möglichkeiten der Durchführung gemeinsamer Ausbildungsprogramme in bestimmten Fachgebieten besprochen. Beide Seiten vereinbarten den Austausch von Studienplänen sowie Kurzbeschreibungen der Ausbildungsprogramme, um bei Vorliegen von Übereinstimmungen in den Studienplänen die Chancen für die Organisation eines Doppelmaster-Programms auszuloten.

Der Leiter der Abteilung Kraftwerksfeuerungen an der Uni Stuttgart, Jörg Maier, führte eine Exkursion durch die Versuchsanlagen, in denen sich ein Pult für die Erforschung von Verbrennungen verschiedener Brennmaterialien und zur Vorbereitung dieser Materialien befindet. Die gesamten Anlagen sind einzigartig und wurden nach Projekten der Lehrstuhlmitarbeiterinnen und –mitarbeiter angefertigt. Masterstudierende sowie Doktorandinnen und Doktoranden der Uni Stuttgart nutzen diese Anlagen für ihre Arbeit.

Danach besuchte die Delegation des MEI das Schulungsheizkraftwerk der Uni Stuttgart, welches seit 1959 arbeitet. Dieses Wärmekraft- und Fernheizwerk versorgt die Universitäts- und Forschungsgebäude ebenso mit Wärme und Elektroenergie wie auch die Einwohnerschaft der Stadt. Die Exkursion führte der Direktor des Kraftwerks, dessen festgelegte Leistung 40 Megawatt beträgt, durch. Im Kraftwerk werden sowohl der herkömmliche Dampfkraftzyklus, als auch der Dampfgaszyklus realisiert, und zudem gehören Wärmespeicher zur Einrichtung. Das Kraftwerk ist das zweithöchste Gebäude Stuttgarts.

Außerdem fand ein Besuch des Institutslaboratoriums statt, das dank des Verbands "TU9"  mit den modernsten Laborgeräten ausgestattet werden konnte. Der Leiter des Labors berichtete über die Forschungsgebiete in seiner Einrichtung.

Die Delegation der NFU "MEI" besuchte zudem das Institut für Technische Thermodynamik und Technische Verfahrenstechnik, dessen Leiter, Joachim Groß, über die Forschungsgebiete des Instituts berichtete, dabei im Besonderen über die Forschung im Bereich der thermodynamischen Eigenschaften des Arbeitsumfelds und die Auswahl optimaler Umgebungen in Abhängigkeit von den Bedingungen ihrer Anwendungsbedingungen.

Jährlich wird an der Universität Stuttgart ein Alumnitreffen, an dem bis zu 400 Absolventinnen und Absolventen aus verschiedenen Ländern teilnehmen, organisiert. Professor W.F. Otschkow (NFU "MEI") gehört zu den Absolventen der Uni Stuttgart. In diesem Jahr konnte die Delegation des "MEI" die Gelegenheit, an einer dieser Begegnungen teilzunehmen, nutzen. Der Unirektor trat mit einem Grußwort an die Alumnis auf. Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Alumnitreffens wurden Präsentationen zum gegenwärtigen Stand der Arbeit der Universität organisiert. Während des Treffens hatte die Delegation des "MEI" Gelegenheit zur Begegnung mit Wolfgang Holtkamp, Senior Advisor International Affairs an der Universität Stuttgart.

Die Zusammenarbeit mit der Uni Stuttgart begann im Jahre 2000, als ein erster Vertrag über die Kooperation zwischen dem Institut für Wärmeenergetik des "MEI" und der Fakultät für Energietechnik an der Uni Stuttgart unterzeichnet wurde.

Die Universität Stuttgart ist eine staatliche Hochschule in der Landeshauptstadt des Bundeslandes Baden-Württemberg. Die Geschichte dieser Universität begann 1829 mit der Gründung der Vereinigten Kunst-, Real- und Gewerbeschule. 1967 wurde die damalige Technische Hochschule (TH) Stuttgart in Universität Stuttgart umbenannt. International anerkannt ist sie im Bereich der technischen und naturwissenschaftlichen Disziplinen und gehört zum Verband "TU9 German Universities of Technology e.V.", dem Zusammenschluss der neun führenden Technischen Universitäten in der Bundesrepublik Deutschland. An der Uni Stuttgart gibt es 10 Fakultäten, an denen mehr als 26.000 Studierende in 74 Bachelorprogrammen und 93 Masterprogrammen studieren. Im internationalen Ranking "Times Higher Education" belegt die Uni Stuttgart die Plätze 351-300, im Ranking "QS" den 279. Platz.

Die NFU "MEI" hofft darauf, dass sich die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen beiden Universitäten fortsetzen und sich die freundschaftlichen Verbindungen festigen werden.